50 Jahre VS

Mit der Gemeindereform von 1972 wurde aus Villingen (mit Obereschach) und Schwenningen (mit Mühlhausen) am 1. Januar 1972, mit großer Zustimmung der Bürgerschaft, unsere gemeinsame Stadt Villingen-Schwenningen. Am 1. April 1972 wurden die Ortschaften Herzogenweiler, Pfaffenweiler, Rietheim und Tannheim eingegliedert. 1974 folgte Marbach und zuletzt 1975 Weigheim und Weilersbach.

  • 8. Januar 1969

    Erste Sitzung des gemeinsamen Ausschusses der Städte Villingen und Schwenningen. Mit dem ersten 'Forumsgespräch' beginnt die Einbeziehung der Öffentlichkeit. Es formieren sich zwei Lager 'Aktion Villingen' (contra) und 'Aktion gemeinsame Stadt' (pro).

  • 24. Oktober 1971

    Wahl des neuen gemeinsamen Gemeinderats Villingen-Schwenningen.

  • 14. November 1971

    Wahl von Dr. Gerhard Gebauer zum Oberbürgermeister VS.

Wussten Sie schon?

Villingen-Schwenningen war von Anfang an viel mehr

Am 1. Januar jährt sich zum 50. Mal der Zusammenschluss der beiden Städte Schwenningen und Villingen. Sie waren 1972 aber nicht allein. Es war eigentlich schon eine kleine Familie. Und der Monat Dezember spielte eine nicht unwichtige Rolle dabei, wie die Archivale des Monats zeigt.

Bereits am 14. Dezember 1969 fand eine Bürgeranhörung in Mühlhausen statt, an der sich 351 der 418 Wahlberechtigten beteiligten, eine Wahlbeteiligung von 83,97 % also. Für eine Eingliederung in die Stadt Schwenningen zum 1. Januar 1970 stimmten 255 und 92 dagegen bei vier ungültigen Stimmen. Kurz zuvor erschien für die Bürgerinnen und Bürger noch eine Informationsbroschüre mit Erläuterungen und dem Entwurf zur Eingliederungsvereinbarung. Der achtköpfige Gemeinderat bestätigte das Ergebnis einstimmig. Aus diesem Gremium wurde dann ab dem 1. Januar 1970 der Bezirksbeirat.

Aber auch Villingen ging die Städteehe nicht allein ein. Am 14. November 1971 fand in Obereschach ebenfalls eine Bürgeranhörung über ein Zusammengehen mit Villingen statt. Zu dieser erhielten die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld eine Denkschrift. Sie ist mit einer Grußadresse von Bürgermeister und Gemeinderäten eingeleitet und enthält im Folgenden den Vereinbarungstext. In Obereschach stimmten 70 % der Wahlberechtigten ab: 448 von 641. Von den gültigen Stimmen waren 306 Ja- und 137 Nein-Stimmen. Daraufhin beschloss der Gemeinderat mit 10 zu einer Stimme die Eingliederung des Ortes nach Villingen zum 1.12.1971. Als lokales Gremium löste der Ortschaftsrat ab dann den Gemeinderat ab.

Bekanntlich wuchs die Städtefamilie weiter. Am 1. April 1972 kamen Herzogenweiler, Pfaffenweiler, Rietheim und Tannheim hinzu. Am 1. Januar 1974 trat Marbach hinzu und seit dem 1. Januar 1975 ist die Stadt Villingen-Schwenningen mit Weigheim und Weilersbach komplett.