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Das Abstauben am 6. Januar hat bei den Narren aus Schwenningen eine lange Tradition. Auch bei der Narrozunft aus Villingen wird an diesem Tag seit eh und je der Brunnen geschmückt und die Fasnet damit eingeläutet.

Doch wie entstanden diese Bräuche?

Brunnenschmücken

Der Narrobrunnen bzw. die Brunnenfigur wurde 1937 von Eugen Merz geschaffen, dem Vater von Manfred Merz. Die Stadt Villingen gab damals die Brunnenfiguren in Auftrag. 1952 wurde der Narro auf dem Brunnen das erste Mal mit einem Kranz geschmückt. Das war aber damals keine Aktion der Narrozunft, die Idee hatten vier junge Männer, die bei ein paar Viertele auf die Idee kamen, die Fasnet zu bereichern.

Aus einem Fass wurde der mittlere Reifen abgenommen, mühsam zurechtgebogen und mit Tannenreisig von Weihnachtsbäumen geschmückt. In der Nacht vom 5. Januar auf den Dreikönigstag um Mitternacht zog man mit dem Kranz, standesgemäß mit Frack und Zylinder, zum Narrobrunnen und brachte den Kranz an. Diese Aktion wurde von der Narrozunft für toll befunden und übernommen und ist seither der Auftakt für die Villinger Fasnet.

Da der Zustand der Brunnenfigur, die mehrfach restauriert wurde, immer schlechter wurde, schuf im Jahr 2016 der Künstler Thomas Straub eine neue Brunnenfigur. Diese wurde am Dreikönigstag 2017 feierlich enthüllt und kann, da sie aus Bronze gegossen wurde, das ganze Jahr dort stehen bleiben.

Abstauben

'Am 6. Jänner, dem Dreikönigstag, wird in Schwenningen gemeinsam abgestaubt. Noch sind Sternsinger in der Stadt unterwegs, doch die Narren treffen sich bereits zum gemeinsamen Frühschoppen. Zum ersten Mal im Jahr erklingt der Schwenninger Narrenmarsch und ein erstes Juchzgen begrüßt die kommende Fasnetszeit. Die beiden Abstauber befreien erst Masken und G’schell vom angesetzten Staub, damit eine saubere Fasnet kommen mag. Aber auch die übers Jahr geschehene Missgeschicke einzelner Narren und Mitbürger werden zur Freude des vollen Saals auf humorvolle Art abgestaubt. Spätestens jetzt hat die Weihnachtszeit für die Narren ihr Ende und es gooht degege!'

Das Abstauben hat bei den Narren aus Schwenningen eine lange Tradition. Während in den 1920er bis 1950er-Jahren, die Häser der Narren in deren Wohnungen abgestaubt wurden, gab es ab 1965 eine Änderung: das offizielle Abstauben wurde erstmals durchgeführt. Begonnen hatte es im Gasthaus Felsen. Es folgten verschiedene Örtlichkeiten, wie der Saal des Frohsinn-Sängerheimes, der Saal der Neckarquelle, das Beethovenhaus und jetzt die Neckarhalle. Mit dem Gschellabstauben eröffnet die Narrenzunft Schwenningen alljährlich die Fasnet. Neben den Schemmen der Traditionsfiguren der Narrenzunft, werden auch immer auf lustige Art und Weise die Missgeschicke mancher Mitbürger und Mitglieder von den Abstaubern präsentiert, sehr zum Vergnügen des Publikums. Besonders geeignet sind Jahr für Jahr die Oberbürgermeister, die abgestaubt werden und sich immer geduldig anhören, was die Abstauber zu berichten haben.  Während Alt-Oberbürgermeister Dr. Gerhard Gebauer das erste Stadtoberhaupt war, dem jährlich die Leviten gelesen wurden, ist es mittlerweile Oberbürgermeister Jürgen Roth, der diese Tradition fortsetzt.